Sonntag, 21. Februar 2010

Der Ausbildungsberuf Mediengestalter

Da zur Zeit viele von euch überlegen, was sie nach der Schule machen sollen usw. wollte ich euch etwas über meinen Ausbildungsberuf erzählen:

Ich selbst bin Mediengestalterin für Digital- und Printmedien im 3. Lehrjahr und wusste früher schon sehr schnell, dass ich genau das lernen will. Ich bereuhe es nicht und dennoch gibt es ein paar Gedanken die ich teilen möchte für alle die, die sich noch überlegen, was sie beruflich mal so machen möchten. Ausschlaggebend sind diese zwei Berichte von pixelstarter.de
Teil 1: Mediengestalter Ausbildung
Teil 2: Mediengestalter sein, Abschied der Kreativität
Ich gebe ihm damit größtenteils Recht und ergänze noch durch folgende eigene Meinung:

Ich stimme den oberen Beiträgen vorallem der Tatsache zu, dass man diesen Beruf leben muss. Ein allgemeines Interesse an neuen Sachen (grafisch und gesellschaftlich), der Entwicklung usw. ist einfach nötig um arbeiten zu können, außer man macht wirklich jeden Tag das Selbe, wie Freisteller.
Ein Beispiel für das tägliche Leben:
Wie oft geht es mir und meinen anderen Freunden in diesem Beruf so, dass man im Alltag andere Gestaltungen, Schriften usw. analysiert, auseinandernimmt, lobt und sich inspirieren lässt. Der Gedanke an Design usw. wird nicht bei Feierabend abgelegt. Das hat Vor- und Nachteile, wie fast alles.


Bildquelle: blog.beetlebum.de
 
Die Sache mit der Kreativität ist ebenfalls richtig, wobei dies wirklich auch vom Arbeitsplatz und den Menschen um einen herum abhängt. Meistens wird die Kreativität vorallem durch feste Guidelines eingeschränkt und deine Entwürfe werden nach fremden Wünschen umgekrempelt, bis es dir selber vielleicht nicht mehr gefällt und mit deinen Ideen nichts mehr zutun hat, sondern man einfach das produziert, was im Kopf des Anderen schon existiert.
Man müsste diesen Beruf eigentlich Medientechniker nennen (früher gabs da auch Unterschiede). Auch was in der Berufsschule gelernt wird, ist sehr technisch (nicht unbedingt elektronisch). Wissen über Druckverfahren, Datenmengen und -berechnungen usw.
Deswegen möchte ich nach der Ausbildung auch noch ein Designstudium machen. Ich denke, dass ich dann sowohl den technischen und realistischen Part gelernt habe und im Studium den kreativen. Ich denke das Studium dient wirklich der Erweiterung des kreativen Geistes und sei es einfach anders und um die Ecke zu denken und nicht nur – “das ist technisch möglich und das nicht”.
Allerdings muss ich sagen, dass rein studierte Designer oft in einer sehr naiven Denke sind (bitte niemand angegriffen fühlen, sondern das liegt auch im Ursprung dessen, was man gelernt hat), aber hoch gefeiert werden. Die armen Umsetzer, seien es MGs, Reinzeichner oder Drucker müssen das Unmögliche, was der Designer sich ausgedacht hat, möglich machen und werden dennoch als unterstes Glied der Produktionskette gesehen. Dabei ist eigentlich auf keinen Teil dieser Kette zu verzichten. Von daher sind die meisten Ergebnisse wirklich Produkt einer Teamarbeit, jeder in seinem Gebiet und selten nur aus einer Hand.

Von einer reinen schulischen Ausbildung in diesem Bereich bin ich nicht überzeugt, weil ich denke, dass es eher eine abgespeckte Version des Studiums ist und einem die praktischen Erfahrungen durch Kunden, Produktion und Teamarbeit entgehen.
Zusammenfassend würde ich nicht von dem Beruf des Mediengestalters abraten (außer ebend rein schulisch, wie dem Gestaltungstechnischen Assistenten, außer es reicht aus welchem Grund auch immer nicht für ein Studium), aber man sollte sich wirklich sicher sein und vorher wissen, was man eigentlich machen will. Sprich die Kombination aus der Ausbildung und dem Studium halte ich für perfekt, entweder um universeller einsetzbar zu sein oder herauszufinden, was man kann und machen möchte.

Ist jemand unter euch, der sich auch in einer dieser Situationen befindet oder schon darüber nachgedacht hat? Bin gerne bereit zu diskutieren


Vielleicht interessiert euch auch noch mein Berufs-Stöckchen

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